Donnerstag, 23. März | 18.00 Uhr
Regierungspräsidium Karlsruhe, Heinrich-Meidinger-Saal
Karl-Friedrich-Straße 17 | Rondellplatz
„Wir sind wehrlos, wehrlos ist aber nicht ehrlos" – diese Worte schleuderte der SPD-Vorsitzende Otto Wels den Nationalsozialisten entgegen, als der Reichstag am 23. März 1933 über seine eigene Entmachtung abstimmen sollte. Von den 120 Abgeordneten der SPD-Fraktion hatten nur noch 94 in die Sitzung vordringen können. Die anderen waren zu diesem Zeitpunkt bereits verhaftet oder untergetaucht. Die KPD-Vertreter:innen hatten die Nazis sogar schon vollständig ausgeschaltet. Auch nachher erlosch der Widerstand gegen die NS-Diktatur nicht. Niedergerungen werden konnte sie jedoch nur noch von außen und militärisch – nach einem Krieg mit zig-Millionen Toten.
Wann ist eine Demokratie noch zu retten? Der 90. Jahrestag des ‚Ermächtigungsgesetzes‘ bietet Anlass, sich dieser Frage zu nähern und einen Bogen von der Zerstörung der Weimarer Republik zu aktuellen Entwicklungen zu schlagen. In ihrem Vortrag beleuchtet die Referentin die Faktoren, die das Ende der ersten deutschen Demokratie mitverursacht haben, und stellt zur Diskussion, in welchem Maße die Demokratie heute auch bei uns in Deutschland erneut gefährdet ist.
Bild: Der SPD-Vorsitzende Otto Wels bei einer Rede im Reichstag (Archiv der sozialen Demokratie)