Am 10. November 2021 unternahmen die Mitglieder unseres hauptamtlichen Teams eine Exkursion zum Hofgut Ankenbuck nahe Bad Dürrheim. Dort hatten die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 ein Konzentrationslager errichtet, in das sie vor allem südbadische Nazi-Gegner verschleppten.
Anders als sein nordbadisches Pendant Kislau, das bis 1939 Bestand hatte, wurde das KZ Ankenbuck bereits im Frühjahr 1934 wieder aufgelöst, und die Häftlinge wurden zum Teil nach Kislau ‚verschubt'.
Heute befindet sich das Hofgut mitsamt dem Gebäude, in dem die Inhaftierten untergebracht waren, in Privatbesitz. Nun öffneten die Besitzer:innen uns ihre Türen, sodass wir uns selbst ein Bild von den verbliebenen historischen Spuren machen konnten. Begleitet wurden wir von Marc Ryszkowski, der im Rahmen eines Projekts des Landesamts für Denkmalpflege die frühen KZ in Baden und Württemberg erforscht hat und deshalb interessante Einblicke in die Baugeschichte geben konnte. Den Rückweg nutzten wir, um die KZ-Gedenkstätte Vulkan in Haslach im Kinzigtal zu besuchen.
Auch vonseiten des Lernort-Teams gab und gibt es Bestrebungen, die Geschichte von Ankenbuck in der NS-Zeit näher zu erforschen. So hat etwa die ehemalige wissenschaftliche Hilfskraft Maxilene Schneider ihre Masterarbeit zur Geschichte der Arbeiterkolonie sowie des Konzentrationslagers verfasst. Darüber hinaus spielt das KZ Ankenbuck auch in der Vermittlungsarbeit des Projekts LERNORT KISLAU eine wichtige Rolle: Im Motion Comic 'Wortloses Widerstehen im KZ Ankenbuck: Kurt will gedenken und bezahlt dafür' werden Haft und Misshandlung des Freiburger Kommunisten Kurt Hilbig dargestellt.