Im Rahmen ihrer Ausbildung zu Peer-Guides lernen die jungen Menschen, die andere durch unser mobiles Geschichtslabor begleiten, nicht nur dessen Inhalte sowie Moderations- und Vermittlungstechniken kennen. Darüber hinaus organisieren wir für sie Exkursionen und Ausflüge, die ihnen Einblicke in das Museums- und Ausstellungswesen erlauben und ihr Team-Gefühl stärken.
In Begleitung unserer pädagogischen Mitarbeiterin Anja Schuller-Müller ging es für die Peer-Guides am 30. April 2022 nach Lenzburg in der Schweiz. Als Museum der etwas anderen Art realisiert das dortige Stapferhaus im jährlichen Wechsel innovative Ausstellungen zu Gegenwartsthemen wie ‚Heimat‘ oder ‚Fake‘. 2020 wurde es zum ‚Europäischen Museum des Jahres‘ gekürt. Bereits mehrfach hat das Lernort-Team Exkursionen in die Schweiz unternommen, um sich dort für die eigene Konzept- und Vermittlungsarbeit inspirieren zu lassen.
In der (mittlerweile geschlossenen) Ausstellung ‚Geschlecht‘ konnten sich die Peer-Guides über die Geschichte von Männlichkeit, Weiblichkeit und Diversität von der Steinzeit bis heute informieren und ausprobieren, wie Geschlecht jeweils dargeboten werden kann – so zum Beispiel durch verschiedene Sitzhaltungen.

Nach dem Ausstellungsbesuch nahm die Gruppe an einem Workshop über sensible Sprache teil. In diesem Rahmen diskutierten die Peer-Guides über unterschiedliche Varianten geschlechtergerechter Sprache, über ihre eigenen Erfahrungen mit Geschlechterstereotypen sowie über die verbale Diskriminierung von Menschen, die nicht den vermeintlichen Normen entsprechen.
Die Rückfahrt bot ausreichend Gelegenheit, um die neu gewonnenen Eindrücke zu reflektieren und zu überlegen, welche der im Stapferhaus gemachten Erfahrungen künftig in die Peer-Guide-Arbeit einfließen können.